Weideprojekt Lache Radenhausen
Region/Lage | Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Kirchhain, Gemarkung Kirchhain |
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Geo-Koordinaten | 8° 54' 24'' O , 50° 48' 29'' |
Lebensraumtyp | Flachwasserteiche, Extensivweide, Pappelwäldchen, Fließgewässer, Hecken |
Flächengröße | ca. 60 ha |
Tierrassen (Anzahl) |
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Bestandsdichte | 35 Tiere pro 60 ha (0,6 GVE/ha) |
Beweidungstyp | ganzjährig |
Finanzierung | Kompensation |
Schutzgebiete | |
Projektwebsite |
www.hgon-mr.de (Lache Radenhausen) www.nabu.de |
Runde, Hiltrud
Raiffeisenstraße
35043 Marburg
Tel.: 06421/403146
hiltrud.runde (at) Hsvv.Hessen.de
HGON
Wagner, Gerhard
In den Erlengärten 10
35288 Wohratal
Tel.: 06453 / 556
E-Mail: wagner-wohratal (at) t-online.de
NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe
Mai, Hartmut
Friedensstr. 26
35578 Wetzlar
Tel.: 06441 / 679040
E-Mail: hartmut.mai (at) nabu-hessen.de
Stadt Kirchhain, Stadtbauamt
Vincon, Gerold
Am Markt 6
35274 Kirchhain
Tel.: 06422/808-240
E-Mail: G.Vincon (at) kirchhain.de
UNB Marburg-Biedenkopf
Könnemann, Jürgen
Im Lichtenholz 60
35043 Marburg
Tel.: 06421 / 405 1391
E-Mail: koennemannj (at) marburg-biedenkopf.de
Beweider:
Andreas Emmerich
Projektbeschreibung
Inmitten des des Europäischen-Vogelschutzgebietes 5219-401 "Amöneburger Becken" liegt die Lache Radenhausen. Sie wurde Anfang der 1990er Jahre auf Initiative der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) als Kompensationsmaßnahme für den Bau der Ortsumgehung Kirchhain im Zuge der B 62 seitens der Straßenbauverwaltung auf ehemaligen Acker- und Grünlandflächen mit einer Größe von 8 ha im Amöneburger Becken angelegt und dient zusammen mit 14 ha umgebenden Extensivgrünlandes heute als überregional bedeutender Trittstein für den europäischen Vogelzug. Auf Anregung der UNB kauft die Stadt Kirchhain ab 2000 angrenzende Flächen vom Landkreis und steuerte im Rahmen laufender Flurneuordnungsverfahren weitere Flächen im Umfeld der alten Ausgleichsfläche bei. Die Stadt kompensiert damit Einriffe aus verschiedenen Bebauungsplänen und füllt ihr kommunales Ökokonto auf. Das Kerngebiet wurde dadurch um fast 40 ha erweitert und erhielt Pufferflächen zu den angrenzenden intensiv bewirtschafteten Agrarflächen. Auch wurde ein Projektbeirat zur Steuerung und Koordinierung gegründet. Weitere ca. 2,9 ha bringt 2009 die Straßenbauverwaltung als neue Ausgleichsflächen ein. Dadurch vergrößerte sich das ursprünglich etwa 22 ha große Gebiet auf etwa 60 ha, die heute als Großkoppel bewirtschaftet werden.
Naturschutzfachliche Ziele / Erfolgskontrolle
Ziel des Projektes ist die Etablierung eines Rast- und Überwinterungsbiotops als Trittstein für den europäischen Vogelzug und eines Brutbiotops für den Wiesenvogelschutz in Hessen
Beweidungsmodus
- bis 2008 Großkoppel, ab 2009 Koppelhaltung (teilweise Ausgrenzung von Heuwiesen), Unterteilung der Gesamtfläche zur verterinärmedizinisch erforderlichen Trennung der Herde (Jungtiere, Bullen etc.)
- bis 2008 freier Weidegang innerhalb der Großkoppel, ab 2009 Unterteilung der Großkoppel mit zusätzlich saisonaler Ausgrenzung von Heuwiesen
Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung
Geführte Exkursionen, Pressartikel, Ergebnisse avifaunistische Bestandserfassung publiziert in den Naturkundlichen Jahresberichten Marburg-Biedenkopf, Projektinfos im Newsletter der HGON Marburg-Biedenkopf.
Regionale Vermarktung
Fleischvermarktung über Bewirtschafter
Historie / Historische Nutzung
Im Zuge des Panfeststellungsverfahrens für den Bau der B 62 wurden seitens des Planungsträgers Ideen der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. aufgegriffen, im Ohmrückhaltebecken einen Flachwasserteich anzulegen, und so vor allem Wiesenbrütern und Limikolen Brut- und Rastmöglichkeiten anzubieten, die in den zurückliegenden Jahren verlorengegangen waren. Anfang der 1990er Jahre wurde auf ehemaligen Acker- und Grünlandflächen ein Flachwasserteich von 8 ha mit wechselndem Ufer- und Sohlverlauf sowie zweier Inseln angelegt. Der Teich wird vom Grundwasser gespeist. Die Restfläche von zunächst 14 ha, das eigentliche Kerngebiet, wird seit 1992 mit Schottischen Hochlandrindern beweidet. Als weitere Kompensationsmaßnahme kam Anfang des neuen Jahrhunderts eine Grabentasche an der alten Ohm hinzu. Nachdem die Zuteilung weiterer Grundstücke an die Stadt Kirchhain im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens abgeschlossen war, erfolgte der Bau eines Festzaunes, der nun eine Fläche von etwa 60 ha einschließt. 2007 wurde der alte innere Zaun geöffnet und die Tiere in die Großkoppel entlassen. Gleichzeitig wurde der Tierbestand um 3 Koniks ergänzt, 2008 kamen für den Sommer weitere Pferde hinzu. Seit 2009 liegt die Bewirtschaftung der Gesamtfläche in neuen Händen.
Monitoring
Wissenschaftliche Begleitung und Vogelmonitoring sowie Koordination und Zusammenfassung der Beobachtungsdaten durch Mitglieder der HGON, Monitoring Libellen und Amphibien an den Flachwasserteichen (Auftraggeber UNB; Einzelgutachten in zeitlichen Abständen)
Wirtschaftlichkeit
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